6438 Christoph BŸchtemann/JŸrgen Schupp/Dana Soloff: Berufsbildung und Berufsstart im Systemvergleich Deutschland/USA. Spektrum 1993/12, 122-128. So unterschiedliche Bildungssysteme wie die der Bundesrepublik und der Vereinigten Staaten sind den gegenwŠrtigen Anforderungen nicht mehr gewachsen. Die jungen Deutschen brauchen mehr praxisnahe, gleichwohl gut fundierte Alternativen zum Hochschulstudium, die ihnen bessere Lebensperspektiven eršffnen, ihre amerikanischen Altersgenossen unterhalb der College-Ebene Ÿberhaupt erst einmal eine systematische Vorbereitung auf die ErwerbstŠtigkeit. In den Vereinigten Staaten gibt es bislang unterhalb der College-Ebene weder verbindliche Ausbildungsstandards noch eine geregelte berufliche Erstausbildung. Der weitgehende Mangel an anerkannten berufspraktischen Bildungswegen, wie sie die beruflichen Vollzeitschulen oder das duale System in Deutschland bieten, hat zur Folge, da§ ein Gro§teil der jungen Amerikaner, die nicht všllig ohne formale Vorbereitung ins Erwerbsleben eintreten wollen, notgedrungen den Weg an die Hochschule oder UniversitŠt einschlŠgt: Gut 40% befinden sich in einer weiterfŸhrenden Ausbildung entweder an einem der vielen Ÿberwiegend beruflich orientierten zweijŠhrigen community colleges (15 Prozent) mit dem Ziel eines Associate's degree oder in einem vierjŠhrigen Studiengang an der UniversitŠt (27 Prozent) mit dem Ziel eines Bachelor's degree. 6473 Walter Herzog: PlŠdoyer fŸr die Entkoppelung von Jugend und Schule. Spektrum 1993/11, 114-115. Auf die Beschleunigung des gesellschaftlichen Wandels, die Wissensexplosion und die Anforderungen des BeschŠftigungssystems haben die Bildungseinrichtungen mit einer beispiellosen Konzentration von Lernen auf Kindheit und Jugend reagiert. Die exzessive Verschulung schiebt den Eintritt in das Erwachsenenleben immer weiter hinaus.